Freizeit und Aktivitäten

Urlaub bedeutet längst nicht mehr nur Entspannung am Strand oder Sightseeing in Städten. Immer mehr Reisende suchen nach aktiven Erlebnissen, die Körper und Geist herausfordern, die Verbindung zur Natur stärken oder neue Fähigkeiten vermitteln. Ob Wassersport auf kristallklaren Seen, mehrtägige Trekkingtouren durch Nationalparks, meditative Wanderungen im Wald oder das Erlernen traditioneller Handwerkskunst – die Möglichkeiten für Freizeit und Aktivitäten auf Reisen sind so vielfältig wie die Bedürfnisse der Reisenden selbst.

Doch diese Vielfalt bringt auch Herausforderungen mit sich: Wie wählt man die passende Aktivität für das eigene Fitnesslevel? Welche Sicherheitsvorkehrungen sind unerlässlich? Wie plant man mehrere Aktivitäten sinnvoll in einem Urlaub? Dieser Artikel bietet eine fundierte Übersicht über die wichtigsten Aspekte von Aktivurlaub – von der ersten Planung über die Auswahl der richtigen Ausrüstung bis hin zu spezifischen Empfehlungen für verschiedene Aktivitätstypen. Ziel ist es, Ihnen das Wissen zu vermitteln, mit dem Sie Ihren nächsten Aktivurlaub sicher, erfüllend und an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst gestalten können.

Welche Kategorien von Freizeitaktivitäten gibt es auf Reisen?

Die Landschaft der Reiseaktivitäten lässt sich in mehrere Hauptkategorien einteilen, die jeweils unterschiedliche physische Anforderungen, mentale Herangehensweisen und Erlebnisqualitäten bieten. Diese Kategorisierung hilft bei der ersten Orientierung und ermöglicht es, gezielt nach Angeboten zu suchen, die den eigenen Interessen entsprechen.

Wassersportaktivitäten: Vom ruhigen Paddeln bis zum anspruchsvollen Segeln

Wassersport umfasst eine breite Palette von Aktivitäten – von Stand-Up-Paddling auf ruhigen Seen über Kajakfahren in Fließgewässern bis hin zu Segeln und Windsurfen. Der gemeinsame Nenner: die direkte Interaktion mit dem Element Wasser. Jede dieser Aktivitäten erfordert spezifische Fähigkeiten und birgt unterschiedliche Risiken. Während Stand-Up-Paddling auch für absolute Anfänger zugänglich ist, erfordert das Navigieren auf Seen mit wechselnden Wetterbedingungen bereits fundierte Kenntnisse über Windsysteme und Wasserrettung.

Land- und Bergsport: Wandern, Trekking und Mountainbiking

Diese Kategorie reicht von einfachen Tageswanderungen auf markierten Wegen bis zu anspruchsvollen Mehrtages-Trekkingtouren in alpinem Gelände. Die Intensität variiert erheblich: Eine gemütliche Waldwanderung stellt völlig andere Anforderungen als eine selbstorganisierte Tour durch Mittelgebirge. Mountainbiking und Bikepacking erweitern diese Kategorie um die Dimension der technischen Ausrüstung und ermöglichen größere Distanzen bei gleichzeitiger Autarkie.

Kontemplative und therapeutische Naturerlebnisse

Nicht jede Outdoor-Aktivität muss sportlich herausfordernd sein. Waldbaden, Achtsamkeitswanderungen und Naturmeditation zielen auf psychische Regeneration und Stressabbau ab. Diese Praktiken verbinden langsame, bewusste Bewegung mit gezielter Aufmerksamkeitslenkung und nutzen die nachgewiesenen gesundheitlichen Effekte von Waldaufenthalten. Selbst das achtsame Fotografieren von Wildtieren kann zu dieser Kategorie gezählt werden, wenn der Fokus auf Beobachtung und Präsenz liegt.

Kulturelle und handwerkliche Aktivitäten

Praktisches Lernen traditioneller Handwerkskunst – sei es Glasbläserei, Töpferei oder Schmiedekunst – bietet eine völlig andere Form des Aktivurlaubs. Hier steht nicht die körperliche Betätigung im Vordergrund, sondern der kreative Prozess und die Verbindung mit regionalen Traditionen. Diese Aktivitäten sprechen Menschen an, die nach authentischen kulturellen Begegnungen suchen und gleichzeitig etwas Greifbares erschaffen möchten.

Das eigene Fitnesslevel realistisch einschätzen: Die Grundlage jeder Planung

Eine der häufigsten Ursachen für Frustration oder sogar gefährliche Situationen im Aktivurlaub ist die Überschätzung der eigenen körperlichen Fähigkeiten. Die realistische Selbsteinschätzung ist keine Frage der Bescheidenheit, sondern der Sicherheit und des Genusses.

Unterscheiden Sie zwischen drei Dimensionen Ihrer Fitness: Ausdauer, Kraft und technische Fähigkeiten. Jemand, der regelmäßig joggt, verfügt über gute kardiovaskuläre Ausdauer, hat aber möglicherweise nicht die Beinkraft für steile Bergaufstiege oder die Balance für schmale Pfade. Ein praktischer Test: Können Sie 30 Minuten am Stück in moderatem Tempo gehen, ohne außer Atem zu geraten? Dann sind einfache Tageswanderungen ein guter Einstieg. Schaffen Sie problemlos zwei Stunden mit Gepäck? Dann kommen auch anspruchsvollere Touren in Frage.

Berücksichtigen Sie auch den Unterschied zwischen sporadischer und regelmäßiger Aktivität. Wer nur im Urlaub aktiv ist, sollte deutlich konservativer planen als jemand, der wöchentlich trainiert. Der Körper braucht Zeit, sich an ungewohnte Belastungen anzupassen – eine mehrtägige Trekkingtour ist kein geeigneter Einstieg für Menschen, die im Alltag überwiegend sitzen.

Die erste Outdoor-Aktivität als Anfänger richtig auswählen

Der Einstieg in den Aktivurlaub sollte weder überfordern noch unterfordern. Die ideale erste Aktivität bietet ein positives Erfolgserlebnis, vermittelt grundlegende Techniken und weckt die Lust auf mehr.

Für absolute Anfänger empfehlen sich geführte Tagesaktivitäten mit professioneller Begleitung. Ein geführter Halbtages-Kanuausflug auf einem ruhigen Fluss beispielsweise erlaubt es, grundlegende Paddeltechniken zu erlernen, ohne sich um Navigation oder Sicherheitsaspekte sorgen zu müssen. Ähnlich verhält es sich mit geführten Wanderungen: Sie bieten die Möglichkeit, die eigene Ausdauer zu testen und gleichzeitig von der Expertise eines Guides zu profitieren.

Achten Sie bei der Auswahl auf folgende Kriterien:

  • Kurze Dauer: 2-4 Stunden erlauben eine Beurteilung der eigenen Belastbarkeit ohne Überanstrengung
  • Geringe technische Anforderungen: Die Aktivität sollte nach kurzer Einweisung durchführbar sein
  • Niedriges Risikoprofil: Vermeiden Sie Aktivitäten mit erheblichem Verletzungs- oder Gefahrenpotenzial
  • Möglichkeit zum Abbruch: Touren mit Ausstiegspunkten sind ideal für den Einstieg
  • Angemessene Gruppengröße: Kleinere Gruppen ermöglichen individuellere Betreuung

Wassersport sicher und kompetent ausüben

Wassersport wird häufig unterschätzt – ein gefährlicher Trugschluss. Statistisch gesehen birgt Wassersport höhere Risiken als viele Bergsportarten, da die Rettung aus dem Wasser komplexer ist und Erschöpfung schneller lebensbedrohlich werden kann.

Die passende Wasseraktivität nach eigenem Können wählen

Nicht jede Wasseraktivität ist für jeden geeignet. Stand-Up-Paddling auf einem flachen See stellt völlig andere Anforderungen als Kajakfahren in einem Fließgewässer. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl Ihre Schwimmfähigkeit (entscheidend!), Ihre Erfahrung mit dem spezifischen Sport und die Gewässerbedingungen. Kaltwasser-Seen erfordern andere Vorsichtsmaßnahmen als warme Küstengewässer, Fließgewässer bergen durch Strömungen zusätzliche Gefahren.

Sicherheitsvorkehrungen, die nicht verhandelbar sind

Unabhängig von der gewählten Wasseraktivität gelten absolute Sicherheitsstandards. Eine Schwimmweste ist Pflicht – auch auf vermeintlich ruhigen Seen. Die häufige Fehleinschätzung „Ich bin ein guter Schwimmer“ ignoriert die Tatsache, dass selbst exzellente Schwimmer bei Unterkühlung, nach einem Sturz mit Verletzung oder bei plötzlich aufkommenden Wellen in Not geraten können.

Grundlegende Wasserrettungstechniken sollten vor dem ersten Wassersport erlernt werden:

  1. Selbstrettung: Wie komme ich nach einem Sturz zurück auf mein Board oder Boot?
  2. Energiesparende Schwimmtechniken bei langen Distanzen
  3. Verhalten bei Erschöpfung: Rückenlage, ruhiges Atmen, Energie konservieren
  4. Kommunikation von Notfällen: Internationale Notsignale kennen

Typische Anfängerfehler beim Navigieren auf Seen

Viele Anfänger unterschätzen die Dynamik von Gewässern. Seen können innerhalb von Minuten von spiegelglatt zu wellig wechseln, besonders bei aufkommendem Wind. Ufernähe bedeutet nicht automatisch Sicherheit – Felsen, Strömungen an Engstellen und Untiefen können gefährlich werden. Planen Sie Touren konservativ, behalten Sie die Wettervorhersage im Blick und lernen Sie, Wetterzeichen am Himmel zu deuten.

Wandern und Trekking: Orientierung, Planung und Progression

Wandern gilt als niedrigschwellige Aktivität – und das ist es in seiner einfachsten Form auch. Doch der Schritt von Tageswanderungen zu mehrtägigen Trekkingtouren oder vom markierten Weg zur eigenständigen Navigation erfordert deutlich mehr Vorbereitung und Kompetenz.

Markierte Routen sicher folgen: Das Markierungssystem verstehen

Deutschland verwendet verschiedene Markierungssysteme, die regional variieren können. Die häufigsten sind farbige Balken (oft weiß-rot-weiß für Hauptwege, gelb für lokale Wege), spezifische Symbole (wie das Alpenvereinssystem mit rot-weiß-roter Markierung in alpinem Gelände) oder thematische Markierungen bei Fernwanderwegen.

Die korrekte Interpretation von Markierungen ist eine erlernbare Fähigkeit. Achten Sie auf die Positionierung der Markierungen: Sie befinden sich in Laufrichtung auf Augenhöhe an Bäumen, Felsen oder Pfosten. An Kreuzungen weisen zusätzliche Markierungen oder Pfeile die Richtung. Ein häufiger Anfängerfehler: Markierungen werden ignoriert oder missverstanden, weil man sich auf das GPS-Gerät verlässt – doch bei leeren Akkus oder fehlender Netzabdeckung wird diese Nachlässigkeit zum Problem.

Eigenständig durch Mittelgebirge wandern ohne Führer

Die eigenständige Wanderung ohne Guide ist ein befreidendes Erlebnis, erfordert aber erweiterte Fähigkeiten. Neben der sicheren Navigation mit Karte, Kompass und gegebenenfalls GPS-Gerät gehören dazu: realistische Zeitplanung (Rechnen Sie mit 4 km/h in ebenem Gelände, deutlich weniger bei Steigungen), Kenntnis über Notfallverhalten und die Fähigkeit, bei fehlenden oder widersprüchlichen Markierungen Entscheidungen zu treffen.

Bei unklaren Wegverläufen gilt die Regel: Lieber umkehren als sich weiter ins Ungewisse vorzuwagen. Orientierungspunkte wie Bachläufe, Berggipfel oder markante Felsformationen helfen bei der groben Orientierung, ersetzen aber keine detaillierte Karte.

Mehrtages-Trekkingtouren logistisch planen

Die Logistik einer mehrtägigen Tour übersteigt den Planungsaufwand einer Tageswanderung bei Weitem. Zentrale Aspekte sind:

  • Übernachtungsmöglichkeiten: Hütten rechtzeitig reservieren oder legale Wildcamping-Zonen identifizieren
  • Verpflegung: Gewicht versus Nährwert abwägen; durchschnittlich 500-700g Lebensmittel pro Tag einplanen
  • Wasserquellen: Nicht jede Strecke bietet sichere Trinkwasserquellen; Filtermöglichkeiten mitführen
  • Notfallausstiegspunkte: Bei jeder Etappe Alternativrouten kennen für den Fall von Verletzung oder Wetterumschwung
  • Notfallausrüstung: Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Signalpfeife – diese Ausrüstung kann Leben retten

Bikepacking: Radreisen mit maximaler Autarkie

Bikepacking unterscheidet sich vom klassischen Radwandern durch den minimalistischen Ansatz: Statt schwerer Packtaschen werden kleine, direkt am Fahrrad befestigte Taschen verwendet, die auch auf unbefestigten Wegen Stabilität gewährleisten.

Der Hauptvorteil liegt in der Freiheit. Bikepacker sind nicht auf Hotels oder Pensionen angewiesen, können spontan Routen ändern und erreichen Orte fernab asphaltierter Wege. Diese Freiheit erfordert jedoch sorgfältige Planung der minimalistischen Ausrüstung: Ein kompaktes Zelt, ein leichter Schlafsack, Kochausrüstung und ausreichend Nahrung müssen in das begrenzte Volumen passen.

Ein häufiger Fehler ist es, zu wenig Nahrung einzupacken. Bikepacking verbrennt täglich zwischen 3.000 und 5.000 Kalorien – deutlich mehr als normale Radtouren. Energiedichte Lebensmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte und Energieriegel sollten immer in Reserve vorhanden sein. Die optimale Tagesetappe liegt für Einsteiger bei 40-60 Kilometern, fortgeschrittene Bikepacker schaffen auch 80-100 Kilometer, abhängig vom Gelände.

Waldbaden und Achtsamkeitswandern: Natur als Therapie

Die gesundheitlichen Effekte von Waldaufenthalten sind wissenschaftlich gut dokumentiert: Senkung des Cortisolspiegels, Stärkung des Immunsystems, Reduktion von Blutdruck und Herzfrequenz. Doch diese Effekte stellen sich nicht automatisch ein – die Art und Weise des Waldaufenthalts ist entscheidend.

Eine Waldbaden-Session korrekt durchführen

Waldbaden (Shinrin-Yoku) ist keine gewöhnliche Wanderung. Die Bewegung ist langsam und bewusst, alle Sinne werden aktiv eingesetzt. Eine typische Session dauert mindestens zwei Stunden – das ist die Mindestdauer, ab der messbare physiologische Effekte auftreten. Ideal sind drei bis vier Stunden.

Der Ablauf folgt einem Rhythmus: Langsames Gehen wechselt mit Phasen des Verweilens. Bewusst werden Baumrinden ertastet, der Geruch des Waldbodens wahrgenommen, Vogelstimmen gelauscht. Das Smartphone bleibt stumm geschaltet – Musik oder Podcasts würden die sensorische Aufmerksamkeit blockieren, die für die therapeutische Wirkung zentral ist.

Ruhige Waldgebiete statt Touristenpfade wählen

Der Schwarzwald beispielsweise bietet sehr unterschiedliche Erlebnisqualitäten: Während beliebte Wasserfallwege an Wochenenden von Hunderten Besuchern frequentiert werden, finden sich abseits der Hauptrouten stille Täler mit jahrhundertealten Tannen. Für Waldbaden sind diese ruhigen Zonen deutlich geeigneter. Die Abwesenheit von Menschenmengen erlaubt tiefere Entspannung und intensivere Naturverbindung.

Warum rhythmisches Gehen meditative Zustände erzeugt

Achtsamkeitswandern nutzt die Wiederholung der Gehbewegung als Meditationsanker. Ähnlich wie beim Fokus auf den Atem in der Sitzmeditation wird die Aufmerksamkeit immer wieder auf den physischen Akt des Gehens zurückgeführt: das Abrollen des Fußes, die Gewichtsverlagerung, die Bewegung der Beine. Diese repetitive Bewegung begünstigt einen Zustand entspannter Wachheit, in dem der innere Dialog zur Ruhe kommt.

Traditionelle Handwerkskunst praktisch erlernen

Workshops in traditioneller Handwerkskunst bieten eine völlig andere Form der Aktivität: kreativ, kulturell bereichernd und oft überraschend meditativ. Das praktische Lernen – sei es an der Töpferscheibe, am Schmiedefeuer oder bei der Glasbläserei – schafft ein tieferes Verständnis als bloßes Zusehen.

Die Auswahl des richtigen Workshops für Anfänger ist entscheidend. Gute Anbieter bieten Schnupperkurse von zwei bis vier Stunden an, in denen grundlegende Techniken vermittelt und ein erstes eigenes Werkstück erstellt wird. Glasbläserei beispielsweise erlaubt bereits in einem Halbtageskurs das Erschaffen einer Vase oder Schale unter Anleitung. Töpfern hingegen erfordert Geduld, da die Werkstücke trocknen und gebrannt werden müssen – hier sind Wochenendworkshops sinnvoller.

Ein häufiger Fehler: Zu hohe Erwartungen an das erste Werkstück. Handwerk erfordert jahrelange Übung zur Meisterschaft. Der Wert eines Workshops liegt nicht im perfekten Ergebnis, sondern in der sinnlichen Erfahrung des Materials, dem Verständnis für die Technik und der Wertschätzung für handwerkliche Fertigkeiten.

Ausrüstung und Sicherheit: Was wirklich wichtig ist

Ausrüstungsfehler gehören zu den häufigsten Ursachen für unangenehme oder gefährliche Situationen im Aktivurlaub. Dabei geht es weniger um teure High-Tech-Ausrüstung als um durchdachte Grundausstattung und ihre korrekte Anwendung.

Notfallausrüstung, die Leben retten kann

Unabhängig von der gewählten Aktivität gehört eine Basisausrüstung in jeden Rucksack:

  1. Erste-Hilfe-Set: Nicht nur Pflaster, sondern auch Blasenpflaster, elastische Binden, Desinfektionsmittel
  2. Rettungsdecke: Wiegt 50 Gramm, kann bei Unterkühlung lebensrettend sein
  3. Signalpfeife: Trägt weiter als Rufe und schont die Stimme
  4. Mobiltelefon mit Notfallnummern: Auch offline verfügbar speichern
  5. Stirnlampe: Falls die Tour länger dauert als geplant

Häufige Ausrüstungsfehler vermeiden

Mehr ist nicht immer besser. Viele Einsteiger packen zu viel ein und schleppen überflüssiges Gewicht. Die Faustregel: Das Rucksackgewicht sollte 20% des eigenen Körpergewichts nicht überschreiten, bei Mehrtagestouren maximal 25%. Jedes Ausrüstungsstück muss seine Daseinsberechtigung haben.

Gleichzeitig werden essentielle Dinge vergessen: Wetterschutz (auch bei Schönwetter-Vorhersage kann ein Regenschauer kommen), ausreichend Wasser oder Wasserfilter, Sonnenschutz (Creme, Kopfbedeckung, Sonnenbrille) und ein Notfall-Snack. Besonders kritisch wird es, wenn Aktivitäten in der Dämmerung oder Dunkelheit fortgesetzt werden müssen – ohne Stirnlampe wird dann selbst ein markierter Weg zum Problem.

Mehrere Aktivitäten sinnvoll kombinieren und richtig progressieren

Viele Reisende möchten die Vielfalt der Möglichkeiten nutzen und verschiedene Aktivitäten in einem Urlaub kombinieren. Das ist grundsätzlich bereichernd, erfordert aber intelligente Planung, um Überlastung zu vermeiden.

Die Reihenfolge macht einen Unterschied. Beginnen Sie mit leichteren Aktivitäten und steigern Sie die Intensität graduell. So kann sich der Körper anpassen. Kombinieren Sie außerdem unterschiedliche Belastungsformen: Nach einer intensiven Wanderung ist ein ruhiger Paddeltag ideal, da andere Muskelgruppen beansprucht werden. Vermeiden Sie hingegen, mehrere aufeinanderfolgende Tage mit sehr hoher Intensität zu planen – Regenerationstage sind essentiell.

Ein gut strukturierter Aktivurlaub könnte so aussehen: Tag 1-2: Einfache Wanderungen zur Akklimatisierung, Tag 3: Waldbaden oder Handwerks-Workshop, Tag 4: Erste Wassersportaktivität, Tag 5: Regenerationstag mit leichter Bewegung, Tag 6-7: Intensivere Wander- oder Radtour. Diese Progression erlaubt es dem Körper, sich anzupassen, und vermeidet Überlastungsverletzungen.

Aktivurlaub ist keine Disziplin der Extreme, sondern der bewussten Bewegung und des intensiven Naturerlebens. Mit realistischer Selbsteinschätzung, angemessener Vorbereitung und Respekt vor den Herausforderungen wird jede Aktivität zu einer bereichernden Erfahrung – unabhängig davon, ob Sie auf einem ruhigen See paddeln, durch mystische Wälder wandern oder an der Töpferscheibe Ihre erste Schale formen. Die Grundlagen, die dieser Artikel vermittelt, bilden das Fundament für sichere, erfüllende und nachhaltige Outdoor-Erlebnisse auf all Ihren Reisen.

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